Über die Baugeschichte der alten Kirche des Trierer Höhenstadtteils Irsch ist wenig bekannt, außer dass sie 1218 als Kapelle bezeichnet wurde. Das Gotteshaus war Anfang des 19. Jahrhunderts baufällig und wurde 1833 abgerissen, nachdem die nahe gelegene ehemalige Zehntscheune der Benediktinerabtei St. Martin zur neuen Kirche umgebaut worden war. Man ließ nur den alten, im Kern gotischen, Kirchturm stehen (Abb. 1). Auch wenn dessen Baujahr nicht präzise überliefert ist, so rechtfertigen historische Aufzeichnungen und baugeschichtliche Untersuchungen, dass der Glockenturm in diesem Jahr sein 500-jähriges Bestehen feiern könnte. Doch der auf dem alten Friedhof freistehende Turm, der den Abriss des zugehörigen Gotteshauses bereits um 187 Jahre überstanden hat, ist nun in einem bedenklichen Bauzustand (s. TV-Bericht vom 06.01.20). Ein restauratorisches Gutachten offenbart leider weit mehr Restaurierungsbedarf als der oberflächliche Blick auf die Außenfassade vermuten lässt: Schäden an der Eindeckung mit Wassereintritt und an tragenden Teilen des Dachgebälks sowie dem darunter liegendem Mauerwerk, schadhafte Holzbauteile der Schallarkaden, Verwitterungen, Abplatzungen und Risse am Außen- und Innenputz. Im Innern sind aus Sicherheitsgründen die Holzleitern durch neue Metallleitern mit Handläufen zu ersetzen. Es fehlt der Fußbodenlukendeckel im Glockenstuhl, die Elektroversorgung ist zu ändern, die Klöppel der drei Glocken (die älteste Glocke wurde 1685 gegossen) zu erneuern. Die auf der Grundlage dieses Gutachtens ausgeführte Kostenkalkulation ergibt nach Abzug der zu erwartenden Bistumszuschüsse von etwa 60 Prozent noch einen obligatorischen Eigenanteil der Kirchengemeinde von mindestens € 72.000. Die jährlich verfügbaren Mittel decken jedoch gerade einmal die laufenden Kosten des Burgberings. Ob eine so große Aufgabe dennoch gestemmt werden kann, hängt somit einzig vom Förderverein Irscher Burg e.V. ab, der seit seiner Gründung 2011 durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Veranstaltungserlöse fast soviel Geld angespart hat wie der beizusteuernde Anteil der Pfarrgemeinde beträgt. Vermutlich werden sich in der Bauphase noch weitere Restaurierungsaufgaben zeigen, die vorher nicht absehbar waren, wie etwa größere Schäden im schwer einsehbaren Dachgebälk, in der Glockenaufhängung o.ä. In diesem Fall muss der Förderverein die dann noch fehlende Summe durch weitere Spenden aufbringen. Die Sicherung der Grundmauern wurde bereits begonnen, und ein Gerüst für die Arbeiten am aufgehenden Mauerwerk steht ebenfalls schon. (Ein ausführlicher Bericht über den Fortgang der Restaurierung folgt im NTJ 2021).